Im März 1919 wurden die Instrumente von unserem Mitglied Karl Enßle wieder hervorgeholt und von Neuem begonnen. Bisher war die Kapelle eine Gemeinschaft musikliebender Kameraden. Nun wurde sie auf Vereinsbasis gestellt. Der erste Vorsitzende des neugegründeten Vereins war Karl Linsenmaier. Als Dirigent konnte Albert Pregler gewonnen werden. Aus seinen Händen übernahm im Jahr 1921 Herr Gottlob Singer den Dirigentenstab. Als energischer und zielbewusster Dirigent hat er zum Aufstieg der Kapelle einen guten Teil beitragen. Der Verein beteiligte sich im Jahr 1923 zum ersten Mal bei Preisspielen. Der Erfolg war der 1-a-Preis in der Mittelstufe, der höchste der im ganzen Bezirk vergeben wurde, mit dem Musikstück "Ouvertüre zur Oper Demophor".
Der Ehrgeiz der Kapelle war nun entfacht und hat diese zu Leistungen angespornt, die bald die nähere Umgebung aufhorchen ließ. Im Sommer des Jahres 1923 übernahm die musikalische Leitung des Vereins Josef Peißner. Damit begann eine Blütezeit des Vereins und der Kapelle. Im selben Jahr wurde bei der Generalversammlung auch der Aufnahme von passiven Mitgliedern - den heutigen Fördermitgliedern - zugestimmt. So wuchs der Verein stetig und eilte von Erfolg zu Erfolg.
Bei der Hauptversammlung im Jahr 1925 wurde die Anschaffung einer Fahne beschlossen. Die Fahnenweihe im Juni desselben Jahres wurde zu einem Ereignis der ganzen Gemeinde und der 38 Musikkapellen, die daran beteiligt waren. Diese Fahne ist heute noch im Besitz des Vereins. Die Zeit von 1923 bis zum zweiten Weltkrieg geht als richtungsweisend in die Vereinsgeschichte ein, konnten doch viele Male gute Auszeichnungen bei den besuchten Wertungsspielen erreicht werden. Zudem war die Kapelle in dieser Zeit nicht nur im Remstal, sondern weit darüber hinaus eine der beliebtesten und bekanntesten Kapellen. Das 50-jährige Jubiläum 1936 war einer der letzten Höhepunkte vor dem zweiten großen Krieg, der auch den Musikverein Stetten i.R. wieder verändern sollte.